Andrologie
Testosteron
Testosteron ist das Hormon im Körper
des erwachsenen Mannes, das für die sexuelle Funktion, die Fortpflanzung und für
viele Bereiche das Stoffwechsels verantwortlich ist.
Testosteron wird unter der Steuerung der
Hirnanhangdrüse in beiden Hoden gebildet und ins Blut abgegeben. Außerdem
werden geringe Mengen Testosteronvorstufen und Testosteron auch in den
Nebennieren und im Gehirn produziert.
Der Testosteronspiegel nimmt mit dem
Alter um rund 1-2% ab. Diese Abnahme ist vollkommen normal und ist genetisch
bestimmt. Normalerweise verursacht diese „natürliche“ Testosteronabnahme
keine Krankheitsgefühl.
Entscheidend für das Auftreten von
Symptomen ist nicht nur die Höhe des Testosteronspiegels sondern viel mehr ein
plötzliches Absinken des Spiegels.
Zeichen
eines zu niedrigen Testosterons sind:
- Müdigkeit,
Schweißausbrüche, Unruhe, Depression, Reizbarkeit Antriebslosigkeit
- nachlassendes
Verlangen nach SEX (Libidoverlust), Erektionsstörungen (ED)
- Brustdrüsenvergrößerung
(Gynäkomastie)
- Abnehmende
Kraft und Muskelmasse
- Abnahme
der Körperbehaarung an bestimmten Stellen
- Abnahme
der Knochendichte (Osteoporose)
- Erhöhte
Blutfettwerte
- Blutarmut
Diagnostik:
Damit das Ausmaß des Testosteronmangels
festgestellt werden kann sollte Testosteron zumindest 2 mal bestimmt werden.
Eine weiter Bestimmung von Steuerhormonen und Abbauhormonen des Testosteron gibt
Aufschluss über die Art und den Schweregrad des Hormonmangels.
Therapie
Zur Therapie des Testosteronmangels
stehen uns derzeit zur Verfügung:
- Kapseln
zum Einnehmen, von denen man zwei in der Früh und zwei am Abend einnimmt
- Testosteron
Gels, die man nur einmal am Tag anwenden muss
- Testosteron
Injektionen, die alle 3 Monate vom Arzt gegeben werden
- Tabletten
zur Anregung der körpereigenen Testosteronproduktion (Vorteil:
Kurzzeittherapie)
- Stimulation
mit Hirnanhangsdrüsenhormonen
Bei Prostatakarzinomverdacht muss vor
der Testosterongabe ein Prostatakarzinom ausgeschlossen werden, da sich ein
unentdecktes Prostatakarzinom unter der Testosterontherapie verschlechtern würde.
Testosteron selbst löst kein Prostatakarzinom aus.
Die Therapie des Testosteronmangels
sollte wohl überlegt sein und unbedingt durch einem speziell geschulten Arzt
erfolgen.
Die Testosterontherapie ist bis auf
wenige Einzelfälle eine Dauertherapie, die bis zum Lebensende fortgesetzt
werden sollte.
Die Kontrolluntersuchungen bei
Testosterontherapie umfassen neben der Prostatauntersuchung auch Untersuchungen
des Blutbildes und weitere Laboruntersuchungen.
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